Forschung

Forschungsgebiete

Unsere Forschungsbereiche umfassen eine Vielzahl von Aspekten, die für Infektionskrankheiten und die Pandemievorsorge von Bedeutung sind. Ein wichtiger Aspekt ist die Epidemiologie sowie Studien zur Wirksamkeit von Impfstoffen und die Überwachung von Krankheitserregern – sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der mit der Epidemiologie und Erregerüberwachung Hand in Hand geht, ist die Entwicklung von Diagnostika. Hier konzentrieren wir uns auf die Etablierung und Implementierung von im Labor entwickelten Tests, nicht aber auf die Routinediagnostik. Ein weiterer Schwerpunkt des Semmelweis-Instituts wird die Pathogenitätsforschung sein. Wenn man versteht, welche Stämme eines bestimmten Krankheitserregers Krankheiten verursachen oder sich effizient ausbreiten, kann man Risiken einschätzen, noch bevor es zu größeren Ausbrüchen kommt. Diese Art von Forschung ermöglicht es auch, Veränderungen in der Virulenz zu verstehen, die selbst bei Krankheitserregern auftreten können, die in der menschlichen Bevölkerung bereits gut etabliert sind. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt des Semmelweis Instituts ist das Verständnis der biologischen Mechanismen, die einer Infektion zugrunde liegen – sowohl auf der Seite des Erregers als auch auf der Seite des Wirts – und die in Zellkulturmodellen als auch in vivo untersucht werden. Sowohl angeborene als auch adaptive Immunantworten bieten Schutz vor Infektionen. Unsere Forschung konzentriert sich auch auf die detaillierten Mechanismen, auf die Art und Weise, wie diese Immunantworten auf individueller und Populationsebene funktionieren. Schließlich konzentriert sich das Semmelweis-Institut stark auf die Entwicklung von Impfstoffen und Therapeutika, die zum Schutz der Bevölkerung vor Infektionskrankheiten eingesetzt werden können. Wir werden die Zusammenarbeit mit akademischen und industriellen Partnern nutzen, um diese Interventionen von der Forschung bis zur Marktreife zu bringen.

Forschungsgruppen

Portrait von Florian Krammer

Florian Krammer

Krammer Labor

Portrait von Doris Wilflingseder

Doris Wilflingseder

Wilflingseder Labor

Portrait von Subhra K. Biswas

Subhra K. Biswas

Biswas Labor

Portrait von Peter Willeit

Peter Willeit

Willeit Gruppe

Portrait von Helmut Salzer

Helmut Salzer

Klinische Forschungsgruppe Prof. Salzer

Krammer Labor

Schwerpunkt Forschung

Der Schwerpunkt des Krammer-Labors innerhalb des Semmelweis-Instituts liegt auf RNA-Viren, insbesondere Influenzaviren, Coronaviren und Hantaviren, aber auch auf anderen neu auftretenden Viren. Wir sind daran interessiert, die Pathogenität dieser Viren zu verstehen, ihr Potenzial für die Übertragung von Mensch zu Mensch (eine Voraussetzung für eine Pandemie) zu erforschen sowie die Immunreaktionen, die uns vor diesen Infektionen schützen, und die Prävalenz der schützenden Immunität in der menschlichen Bevölkerung zu charakterisieren. Unser besonderes Interesse gilt den humoralen Immunantworten (Antikoerper) auf die Oberflächenglykoproteine dieser Viren, ihrem antiviralen Potenzial und ihren antiviralen Mechanismen. Außerdem untersuchen wir die mukosale Immunität und wie sie die Übertragung von respiratorischen Viren blockieren kann. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse entwickeln wir Impfstoffkandidaten und Therapeutika, die zur Vorbeugung oder Behandlung dieser Infektionen beitragen können.

Biografie
Florian Krammer

Portrait von Florian Krammer

Florian Krammer, PhD, schloss sein Studium an der Universität für Bodenkultur in Wien ab. Seine Postdoc-Ausbildung absolvierte er im Labor von Dr. Peter Palese an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai, New York, wo er an universellen Influenzavirus Impfstoffen arbeitete. Im Jahr 2014 wurde er unabhängiger Principal Investigator und ist derzeit Mount-Sinai-Stiftungsprofessor für Vakzinologie an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai. Weiter ist er Co-Direktor des Centers for Vaccine Research and Pandemic Preparedness (C-VaRPP). Außerdem ist Dr. Krammer seit 2024 Professor für Infektionsmedizin am Ignaz-Semmelweis-Institut der Medizinischen Universität Wien. Dr. Krammers Arbeit konzentriert sich auf das Verständnis der Mechanismen von Interaktionen zwischen Antikörpern und viralen Oberflächenglykoproteinen und auf die Umsetzung dieser Arbeit in neuartige, breit schützende Impfstoffe und Therapeutika. Sein Hauptfokus ist das Influenzavirus, aber er arbeitet auch an Coronaviren, Flaviviren, Hantaviren, Filoviren und Arenaviren. Er hat mehr als 400 Arbeiten zu diesen Themen veröffentlicht. Dr. Krammer ist ein gewählter Fellow der American Academy of Microbiology und der Henry Kunkel Society, er gehört dem Vorstand der European Scientific Working Group on Influenza (ESWI) an und ist einer der Vorsitzenden der SAVE-Gruppe, die SARS-CoV-2-Varianten für das US NIH verfolgt. Er ist außerdem Preistraeger des Geoffrey-Schild-Preises 2024.

Wilflingseder Labor

Schwerpunkt Forschung

Zoonotische Viren gehören zu den größten Bedrohungen für die globale Gesundheit. Sie sind in der Lage, zu mutieren, sich anzupassen und von einer Spezies zur anderen zu springen, wodurch sie die Pandemien auslösen, die unser Jahrhundert bestimmen. Um immer einen Schritt voraus zu sein, brauchen wir stetige Virusueberwachung, innovative Forschung zur Dynamik zwischen Wirt und Virus und proaktive Maßnahmen, um den nächsten globalen Ausbruch zu verhindern.

Unsere Forschung beschäftigt sich mit der faszinierenden Wissenschaft der angeborenen Immunität – insbesondere mit den einzigartigen Abwehrmechanismen an den Schleimhäuten, die bei Virusinfektionen in Aktion treten. Wir enträtseln, wie Tiere mit Viren koexistieren können, die für den Menschen oft tödlich sind. Diese Entdeckungen haben das Potenzial, neue therapeutische Ziele zu erschließen und Präventivstrategien zu entwickeln, die sowohl Tiere als auch Menschen vor künftigen Ausbrüchen schützen.

Eines unserer Hauptziele ist es, zu entschlüsseln, wie bestimmte Arten wie Fledermäuse hochpathogene Viren tolerieren, in der Hoffnung, dieses Wissen in Strategien zur Behandlung schwerer Infektionen beim Menschen und zur Verringerung des Risikos einer Ausbreitung zu übertragen. Durch die Herstellung und Untersuchung von organoiden Lungenmodellen von Fledermäusen, Schweinen, Rindern und Vögeln können wir die diesen Arten innewohnenden Abwehrmechanismen erforschen und mit unseren eigenen vergleichen. Unser Labor entwickelt und verfeinert diese Atemwegsgewebe in Organoidform, wobei wir sowohl Fluessig- als auch Luft-Flüssigkeitskulturen verwenden, um physiologische Bedingungen nachzuahmen.

Wenn möglich, integrieren wir auch Immunzellen desselben Spenders, um immunkompetente, speziesspezifische Barrieremodelle in vitro herzustellen. Indem wir diese Gewebe mit Influenza- oder Coronaviren infizieren, kartieren wir die frühesten Immunreaktionen an epithelialen Barrieren mithilfe modernster Instrumente und Technologien. Durch den Einsatz von mikrofluidischen Systemen und fortschrittlichen Screening-Methoden schaffen wir standardisierte Modelle für vergleichende infektiologische Studien. Mit diesen mikrofluidischen Plattformen werden wir ein Zwei-Organ-Modell von Barriere und Lymphknoten aufbauen, um adaptive Immunreaktionen in einem völlig neuen Licht zu beobachten.

Parallel dazu leisten wir Pionierarbeit bei der Erprobung von Arzneimitteln und Impfstoffen auf der Grundlage von Immunzellen tierischen Ursprungs, die durch leistungsstarke in silico-Analysen unterstützt werden. Dieser duale Ansatz zielt darauf ab, eine effiziente Arzneimittel- und Impfstoffpipeline für veterinärmedizinische Anwendungen zu schaffen, die es uns ermöglicht, die Tests zu rationalisieren und den Bedarf an Tierversuchen deutlich zu reduzieren.

Biografie
Doris Wilflingseder

Portrait von Doris Wilflingseder

Doris Wilflingseder studierte Zoologie an der Universität Innsbruck. Ihre Faszination für die Zellbiologie führte dazu, dass sie sich schon früh mit Signalmechanismen und Proteinaufreinigung beschäftigte. In ihrer Zeit als Post-Doc spezialisierte sich Dr. Wilflingseder auf Immunologie, mit besonderem Augenmerk auf Interaktionen zwischen dendritischen Zellen und HIV-1 und den Einfluss der Virus-Opsonisierung auf die Antigenpräsentation und T-Zell-Antworten. Ein Forschungsaufenthalt am University College London (UCL) ermöglichte es ihr, Transkriptomanalysen von dendritischen Zellen nach Exposition gegenüber unterschiedlich opsonisiertem HIV-1 Partikeln durchzuführen. In jüngster Zeit hat Dr. Wilflingseder die Entwicklung immunkompetenter 3D-Barrieremodelle vorangetrieben, die gezielte Studien zum Eintritt und zur Verarbeitung von Krankheitserregern sowie zu therapeutischen Interventionen ermöglichen. Im Jahr 2012 war Dr. Wilflingseder Assoc. Professorin und stellvertretende Leiterin des Departments für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck. Im Jahr 2020 erhielt sie eine Professur für Infektionsbiologie, und 2024 wurde sie Professorin für Infektionskrankheiten am Ignaz Semmelweis Institut und an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Dr. Wilflingseder erhielt mehrere Auszeichnungen wie den Österreichischen Staatspreis 2021 für die Förderung von Alternativen zu Tierversuchen oder den Österreichischen Mikrobiologiepreis. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der Österreichischen Gesellschaft für alternative Biomodelle (RepRefRed Society) und des staatlich geförderten Austrian 3Rs Center (A3RCs) und Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (ÖGAI). Als solche organisierte sie die Österreichischen 3R-Tage 2023 und die Jahrestagung der ÖGAI 2016 als Kongresspräsidentin.

Biswas Labor

Schwerpunkt Forschung

Monozyten und Makrophagen sind wichtige Immunzellen, die vielfältige Funktionen erfüllen, die von homöostatischen Prozessen (z. B. Organogenese, Thermoregulation, Innervation) bis zur Abwehr von Krankheitserregern und Krebs reichen. Eine Dysregulation ihrer Funktionen wird jedoch häufig mit verschiedenen Pathologien wie Sepsis, Krebs, Stoffwechselkrankheiten und Allergien in Verbindung gebracht. Die Untersuchung des dysregulierten Phänotyps von Monozyten/Makrophagen bei einer Krankheit bietet daher einen direkten Einblick in den Krankheitsmechanismus. Das übergeordnete Ziel unseres Labors ist es, i) den dysregulierten Phänotyp von Monozyten/Makrophagen bei ausgewählten menschlichen Krankheiten zu charakterisieren (mit dem Ziel, Biomarker auf der Basis von Immunsignaturen zu identifizieren); ii) die Mechanismen zu identifizieren, die diese Dysregulation antreiben, und iii) Mechanismen zu finden, mit denen diese Zellen umprogrammiert werden können, um das Fortschreiten der Krankheit zu bekämpfen. Im derzeitigen Labor werden wir uns darauf konzentrieren, die Rolle dieser Zellen (sowie anderer Zellen des angeborenen Immunsystems) bei Pilzerkrankungen zu untersuchen, die eine erhebliche Auswirkung auf die menschliche Gesundheit haben, insbesondere unter immungeschwächten Bedingungen. Wir beabsichtigen, die Wechselwirkungen zwischen Wirt (Immunsystem) und Pilzerreger mit Hilfe von Deep-Immunoprofiling-Techniken in verschiedenen Kohorten menschlicher Pilzerkrankungen zu untersuchen, um deren dysregulierte Immunsignaturen (und damit potenzielle Biomarker) zu charakterisieren sowie Immunziele zur Regulierung von Pilzerkrankungen zu identifizieren und zu bewerten. In späteren Phasen werden wir unsere Arbeit auf andere Infektionskrankheiten und Immunantworten auf Impfstoffe ausweiten.

Biografie
Subhra K. Biswas

Portrait von Subhra K. Biswas

Subhra K. Biswas promovierte in Biotechnologie (Zelluläre Immunologie) an der Banaras Hindu University, Indien, und arbeitete anschließend als Postdoktorand am Istituto di Ricerche Farmacologiche „Mario Negri“, Mailand, Italien, an der ersten molekularen Charakterisierung von tumorassoziierten Makrophagen. Im Jahr 2005 wechselte er zum Bioinformatik-Institut der Agency for Science Technology & Research (A*STAR) in Singapur, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter die Gruppe Zellinteraktion leitete. Von 2007 bis 2024 war er zunächst Principal Investigator und dann Senior Principal Investigator am Singapore Immunology Network (SIgN, A*STAR) und leitete das Human Innate Immunity Lab. Im Jahr 2024 wechselte er nach Österreich als Tenure-Track-Professor für die Interaktion zwischen Wirt und Pilzerreger an der Abteilung für Infektionskrankheiten der Medizinischen Universität Graz, Österreich. Prof. Biswas hatte verschiedene Lehraufträge als außerordentlicher Professor an der LKC School of Medicine, der Nanyang Technological University, Singapur, der National University of Singapore und als Gastprofessor an der Humanitas University, Mailand, Italien. Er ist ein Clarivate Highly-Cited Scientist 2019, 2020, 2021, 2022.

Willeit Gruppe

Schwerpunkt Forschung

Die Forschung von Peter Willeit und seiner Gruppe konzentriert sich auf bevölkerungsbezogene Studien, klinische Versuche und Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Peter Willeit war während der COVID-19-Pandemie für die Analyse der österreichischen SARS-CoV-2-Schulstudie verantwortlich, die landesweit in 250 Schulen durchgeführt wurde („Gurgelstudie“) und einen engen Zusammenhang zwischen SARS-CoV-2-Infektionen in Schulen und der allgemeinen Bevölkerung sowie sozialer Deprivation zeigte. Zweitens evaluierten er mit seiner Arbeitsgruppe 2021 die reale Wirksamkeit eines ‘ultra-rapid rollout’ der COVID-19 Impfung, die den Einwohnern des Bezirks Schwaz in Tirol verabreicht wurde, und bewerteten die Eignung von bindenden und neutralisierenden Antikörpern als Schutzkorrelate in einer offenen Phase-4-Studie. Drittens arbeitet die Forschungsgruppe eng mit den Blutspendediensten zusammen, um die Seroprävalenz für SARS-CoV-2, Hepatitis B und andere Erreger auf Bevölkerungsebene zu quantifizieren. Im Rahmen eines umfassenderen PhD-Programms, das sich mit der Resistenz gegen Pilzkrankheiten befasst, will seine Gruppe die Azol-Belastung von Blutspendern im Hinblick auf Umwelt- und Ernährungsexposition bestimmen und dadurch Einblicke in die Folgen des doppelten Einsatzes dieser Klasse von Antimykotika in der Humanmedizin und der Landwirtschaft im Sinne eines One-Health-Ansatzes gewinnen. Viertens führte er Untersuchungen im Rahmen der Bruneck-Studie durch, einer prospektiven Kohortenstudie, an der 2000 Einwohner der Gemeinde Bruneck in Südtirol teilnehmen. Seit 1990 wurde die Studienpopulation bis zu sieben Mal untersucht, und die klinischen Ergebnisse wurden über einen Zeitraum von bis zu 33 Jahren aufgezeichnet, was die Erforschung von Entzündungsparametern, chronischen Infektionen, der Mikrobiota und des Auftretens bestimmter Infektionskrankheiten ermöglicht. Im Rahmen des Semmelweis Institutes will er genau charakterisierte Patientenkohorten aufbauen und sein Fachwissen über Studiendesign und medizinische Statistik einbringen.

Biografie
Peter Willeit

Peter Willeit ist Professor für Epidemiologie und Public Health und Direktor des EpiCenter Innsbruck an der Medizinischen Universität Innsbruck. Dieses Institut bringt Experten aus den Bereichen Epidemiologie, Public Health, Gesundheitsökonomie, medizinische Statistik und Informatik zusammen. Durch diesen interdisziplinären Ansatz zielt das Institut darauf ab, das Potenzial medizinischer Daten zu erschließen und Strategien zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit und der Ergebnisse für Patienten zu entwickeln. Professor Willeit absolvierte eine Ausbildung in Epidemiologie an der University of Cambridge in Großbritannien (MPhil in Epidemiology 2010, PhD in Public Health and Primary Care 2013) und hat ein Medizinstudium an der Medizinischen Universität Innsbruck abgeschlossen. Bevor er 2016 nach Österreich zurückkehrte, arbeitete er als Universitätsdozent für medizinische Epidemiologie an der Universität Cambridge. Peter Willeit ist Empfänger eines Erwin-Schrödinger-Stipendiums des FWF und hat die bevölkerungsbasierte Bruneck-Studie und internationale Konsortien wie die Emerging Risk Factors Collaboration und das Proof-ATHERO-Konsortium mit insgesamt 200 Kohortenstudien mit 2,6 Millionen Teilnehmern wissenschaftlich geleitet. Peter Willeit ist Senior Collaborator des Global Burden of Disease Konsortiums und Honorary Research Fellow der School of Medicine, University of Cambridge.

Klinische Forschungsgruppe
Prof. Salzer

Schwerpunkt Forschung

Das Ziel unserer Forschungsgruppe ist die Förderung der klinisch orientierten Forschung im Bereich der Infektionskrankheiten mit einem starken wissenschaftlichen Schwerpunkt auf akuten und chronischen Atemwegsinfektionen. Wir sehen unsere Forschungsgruppe als Bindeglied zwischen Grundlagenwissenschaft und klinischer Forschung, um die translationale Forschung zu unterstützen, insbesondere innerhalb des Semmelweis Instituts. Unsere Forschungsaktivitäten umfassen lokale und multinationale klinische Datenerhebungen und -analysen, um ein besseres Verständnis der Krankheitslast und der klinischen Merkmale bestimmter Infektionen zu ermöglichen. Unser besonderes Interesse gilt chronischen Lungeninfektionen wie der medikamentenempfänglichen und medikamentenresistenten Tuberkulose einschließlich posttuberkulöser Lungenerkrankungen, nichttuberkulösen Mykobakterieninfektionen, endemischen Mykosen und chronischer Lungenaspergillose. Wir sind auch an Studien interessiert, in denen die Leistung verschiedener diagnostischer Tests in genau definierten Patientenkohorten direkt verglichen und bewertet wird, um die Diagnose bestimmter Infektionskrankheiten (z. B. Pilzinfektionen) zu verbessern. Darüber hinaus unterstützen wir mit unserem ID-Studienteam große internationale Behandlungsstudien, um die Entwicklung neuer Medikamente oder die Erprobung neuer Therapieschemata zu ermöglichen.

Biografie
Helmut Salzer

Portrait von Helmut Salzer

Dr. Salzer studierte Medizin an der Medizinischen Universität Graz in Österreich, wo er 2008 auch seine berufliche Laufbahn als Forschungsarzt in der Forschungsgruppe für klinische Infektionskrankheiten von Prof. Krause begann. Während dieser Zeit absolvierte er auch ein Masterprogramm in Public Health (MPH) mit Studienaufenthalten in Norwegen, Dänemark und Deutschland. Im Jahr 2011 wechselte er an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in Deutschland, wo er seine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin begann. Während dieser Zeit war er mit dem renommierten Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin assoziiert. Von 2015 bis 2019 arbeitete er in der Forschungsgruppe von Prof. Lange am Forschungszentrum Borstel, einem der führenden Forschungsinstitute für mykobakterielle Infektionen in Deutschland. In dieser Zeit gründete er auch das internationale Forschungsnetzwerk CPAnet und schloss seine Ausbildung zum Internisten und Facharzt für Infektionskrankheiten ab. Seit 2019 arbeitet er an der Abteilung von Prof. Lamprecht am Kepler Universitätsklinikum in Linz in Österreich, wo er auch seine Ausbildung zum Facharzt für Lungenheilkunde absolvierte. Seit September 2023 ist Prof. Salzer Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin am Kepler Universitätsklinikum in Linz. Er ist Professor für Klinische Infektiologie an der Medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität und am Semmelweis Institut in Wien. Neben seiner klinischen und forschenden Tätigkeit ist Prof. Salzer in der Lehre für Medizinstudenten und Assistenzärzte tätig.